Der Fragebogen – mit André Schaufelberger
Obwohl ich selber nie Schule bei Geschichtslehrer André Schaufelberger hatte, hege ich einen ganz kleinen Groll auf ihn… Dazu muss man wissen, dass ich recht gross gewachsen bin. Nur jemand im ganzen Schulhaus ist grösser als ich: Genau – André Schaufelberger… Zumal aber testosteronbedingte Konflikte darum, wer «den längeren hat», nicht mehr an der Zeit sind, und zumal man in diesen Wochen sowieso das Kriegsbeil begraben sollte, habe ich André Schaufelberger gebeten, unseren Fragebogen auszufüllen. Als Friedensangebot sozusagen… Und glücklicherweise hat er es angenommen.
Was vermissen Sie von der HoPro momentan am meisten?
Meine Freund*innen an der Schule und das mit meinen Schüler*innen gemeinsame Über-Etwas-Nachdenken
Was am wenigsten?
Noten.
Wann stehen Sie momentan morgens auf?
Unterschiedlich, mal sehr früh, mal sehr spät, mal zwischendrin – lässt man mir die freie Wahl, habe ich so gut wie keinen Rhythmus.
Was gefällt Ihnen an sich besonders?
Meine Tiefenentspanntheit, wenn sie da ist.
Was bringt Sie zum Lachen?
Ein Mann mit seiner Frau im Restaurant: Der Mann hat sich mit der Suppe bekleckert, ärgert sich: "Ich sehe aus wie ein Schwein!" Die Frau: "Und bekleckert hast du dich auch noch!"
Dieser leider nicht mehr so arg, wobei … okay, aber Witze nach dem gleichen Muster wie dieser. Zweideutigkeiten.
Und seit Wochen immer wieder diese eine selbe Szene aus Naruto.
Mit wem würden Sie sich freiwillig in Quarantäne begeben?
Die Personen, die ich hier nennen würde, wissen das zum Glück.
Wen haben Sie zuletzt geohrfeigt?
In verletzender Absicht glaubs noch nie jemanden. Meine Hand eignet sich scheints nicht für Ohrfeigen, aber meine Backen wiederum scheints auch nicht.
Ihr teuerstes Stück?
Monetär gesehen mein Sofa, ideell gesehen Fotos, Briefe und Nachrichten von lieben Menschen.
Als Kind wollten Sie sein wie…?
Ich würde gerne so etwas sagen wie „ein Astronaut“, oder „Robin Hood“, oder „Spider-Man“, oder „Link“, oder „mein Primarlehrer“, was alles nicht ganz falsch wäre. Aber am ehrlichsten ist wohl „Chaschperli“.
Ihr Lieblingsschimpfwort?
Grad aktuell „Bums“, falls das, angehängt an alles Mögliche, als Schimpfwort durchgeht. Das wechselt immer mal wieder.
Musik welcher Band würden Sie in Quarantäne mitnehmen?
Die Ärzte. Ich meine, „Die klügsten Männer der Welt“, „Junge“, „3-Tage-Bart“ – es ist so, als hätten sie in ihren Liedzeilen das bisherige 2020 vorausgesehen.
Ein Film, den Sie für die Corona-Ferien empfehlen?
Wonder Woman, weil Superheld*innen wunderbar ablenken.
Und, falls bald verfügbar, 1917, eine Begründung erübrigt sich.
Welches Buch sollte man in den nächsten zwei Monaten unbedingt lesen?
Giovanni Boccaccios Das Dekameron.
Ihr/e Lieblingsschriftsteller/in?
Vielleicht Oscar Wilde – wobei ich nicht allzu viele seiner Texte kenne, aber die, die ich kenne, finde ich gut.
Ihr/e Lieblings-Corona-Krisenmanager/in?
Siehe „Lieblings-Coronavideo“.
Ihr Lieblingsschauspieler, Ihre Lieblingsschauspielerin?
Ian McFuckingKellen und Judi Well-Dench Dench.
Auf welches Schulfach hätten Sie als Kind verzichten können?
Konnte mit Geschichte sehr lange sehr wenig anfangen, mochte dafür Sprachen, BG und Bio umso lieber.
Wieso unterrichten Sie genau Ihr Fach?
Weil ich inzwischen mit Geschichte etwas anfangen kann. Vielleicht weil mich menschliche Denkfehler inklusive meiner eigenen faszinieren?
Welcher Person würden Sie gerne eine Video-Schulstunde geben?
Den Geschichtsvergessenen, die in mediale Megaphone plärren ohne selbst zuzuhören, und die phasenweise so zahlreich erscheinen, dass eine Person leider bei weitem nicht ausreicht – ob sie aus der Schulstunde etwas mitnehmen würden, weiss ich nicht.
Wie versuchen Sie, sich im Unterricht Respekt zu verschaffen?
Ich versuche es glaubs nicht.
Die Strafe, die Sie als Lehrperson am liebsten anwenden?
Ich wende keine Strafe gerne an, finde es mühsam, wenn es ohne nicht geht.
Haben Sie ein Tattoo?
Nein. Wollte als Bub mehrere Tattoos, am liebsten quer über das Gesicht, aber dazu kam es nie. Schade.
Was ist Ihr Motto?
Seit einiger Zeit bekomme ich Gänsehaut bei „Stand in the trench, Achilles, flame-capped, and shout for me“. Ich mag das als ein Motto verstehen, wenn ich darf.
Ihr bevorzugtes Suchtmittel während Ihrer Schulzeit?
Der 20. April.
Haben Sie schon einmal etwas gestohlen?
Ja, und war stolz drauf. Bin ich nicht mehr.
Ein geniales Rezept zum daheim Nachkochen?
Kann keine genialen Rezepte kochen, aber weil mich letzte Woche eine Freundin dazu inspiriert hat, esse ich seither fast täglich einmal Ramen. Z.Bsp. wie hier: https://www.theflavorbender.com/easy-homemade-chicken-ramen/
Ihr Lieblings-Coronavideo?
https://www.instagram.com/dsphopro/
Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme!