Wie funktionieren Schneekanonen?

Wie funktionieren Schneekanonen?

von Eric Gademann


Schneekanonen garantieren in den meisten Wintersport-Gebieten heutzutage die Schneesicherheit und sind somit eine Grundlage für erfolgreichen Wintertourismus.

Die transportable Propellerkanone ist der weit verbreitetste Schneeerzeuger in den Skigebieten.

In diesem Gerät wird der technische Schnee mittels eines Propellers verteilt. Rundherum befindet sich ein Metallkragen mit verschiedenen Düsen: 

Die äusseren Düsen sind meist Mischdüsen (Wasser und Druckluft) und produzieren Schneekerne, während die inneren Düsen Wassertröpfchen sprühen. Diese verbinden sich in der Luft mit den Schneekernen und dann bilden sich Schneekristalle. 

Wie bei natürlichem Schneefall müssen auch bei der technischen Beschneiung Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit die notwendigen Voraussetzungen erfüllen. Je feuchter die Luft ist, umso weniger Feuchtigkeit kann sie noch aufnehmen. Ausserdem sind dann tiefere Temperaturen nötig, damit sich Schneekristalle bilden können.

So ist es möglich, Schnee zu produzieren bei Temperaturen über null, wenn die Luftfeuchtigkeit gering ist, während bei hoher Luftfeuchtigkeit hingegen Minusgrade erforderlich sind. Ebenso spielt die Wassertemperatur für die Schneeerzeugung eine wesentliche Rolle. Sie sollte im Idealfall leicht oberhalb des Gefrierpunkts liegen. Deshalb werden oft Speicherseen eingesetzt, die das Wasser schon auf die benötigte Temperatur trimmen. Dadurch kann der Wasserverbrauch gesenkt und effizienter Schnee erzeugt werden.

Allgemein ergibt ein Wasserdurchsatz von 1 Liter pro Sekunde bei –3 Grad Celsius eine Schneeleistung von 9 Quadratmetern pro Stunde, was etwa 3 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Schnee entspricht. Was nach Technikerkauderwelsch klingt, lässt sich ganz einfach umformulieren: So viel Energie braucht man nämlich, um 400 Scheiben Brot zu toasten.

Beim Lauberhornrennen werden insgesamt 70 000 Kubikmeter Wasser für die Schneeproduktion verwendet, welche durch eine 4.9 Kilometer lange Wasserleitung gepumpt werden. 30 Schneekanonen absolvieren für die Beschneiung der Abfahrtsstrecke 4 000 Betriebsstunden. Der Energiebedarf beträgt dafür rund 320 000 kWh. 

Dies entspricht wiederum dem Energieverbrauch, um 4 256 000 Scheiben Brot zu toasten.


 
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