Ein ohrenbetäubendes Erlebnis: Metallica-Konzert

Ein ohrenbetäubendes Erlebnis: Metallica-Konzert

von Patrik Stainbrook


Für viele Fans bietet die erste Konzerterfahrung, vor allem wenn es sich um Hard-Rock oder Metal handelt, eine gewisse Überraschung, wenn nicht einen ausgiebigen Schock. Monatelang hast du mit deiner Lieblingsgruppe mitgefiebert, ihre Alben passioniert von vorne und hinten durchgehört, die alten Liveauftritte verschlungen. Und jetzt ist eine Möglichkeit gekommen, einer dieser unzähligen Körper in der formlosen Masse vor der Bühne zu sein.

Wochenlang wartest du auf den Tag, an dem deine musikalischen Idole eintreffen, und endlich, nach einer halben Ewigkeit, ist der Abend gekommen. Du verbringst die Fahrt zur Arena in einer Art Trance der Aufregung. Gottseidank hast du dir die besten Tickets schnappen können, denn auf ein Mal befindest du dich direkt vor der Bühne. Jeden Moment sollte das Konzert anfangen.

Plötzlich beginnt der Boden zu rumoren. Jauchzen, Johlen und Geschrei erklingt mysteriös von allen Seiten, hallt durch das momentan noch leere Stadion hinter dir. Du blickst verwirrt um dich, um was handelt es sich bei diesem kleineren Erdbeben? Und genau zu diesem Zeitpunkt explodieren mehrere Hundert Menschen gleichzeitig aus den vielen Eingängen hinter dir. Zweifellos mussten sie eine ausgesprochen längere Zeit als du, der Laie, auf ihren Eintritt warten. Und momentan haben sie nur eines im Visier: Die Bühne.

Langsam, stockend fängt diese formlose Masse an, sich in genau deine Richtung zu bewegen. Hunderte tätowierte, hartgesottene Metallica-Fans, und du bist der einzige zwischen ihnen und der Bühne.

Es gehen einem viele Wörter durch den Kopf, während man darauf wartet, dass man von einem Tsunami von Menschen weggespült wird, Wörter die in diesem Artiker leider nicht wiedergegeben werden können. Das Einzige, was du jetzt machen kannst, ist, dich and die Barriere zu klammern und zu beten, dass du nicht diesen Platz verlierst.

So etwa haben sich die ersten paar Momente des Konzerts für mich angefühlt. Doch glücklicherweise konnte ich standhaft bleiben und den Rest des Schauspiels ununterbrochen geniessen. Und was für ein Event es war.

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Metallica war, ist und wird wahrscheinlich immer als eine der besten Livebands wahrgenommen werden. Ihre Stücke sind fast perfekt dafür gemacht, vor einem Stadionpublikum vorgeführt zu werden. Und da sie schon seit über 30 Jahren um die Welt touren, haben sie definitiv genug Erfahrung, um ihre Hits fehlerlos vorzuspielen. Lieder wie «Creeping Death» (mit einer bombastischen Bridge), das berühmte «Enter Sandman» und natürlich das jetzt legendäre Stück «Master of Puppets» schaffen es noch, den hintersten aller Zuschauer auf die Beine zu bringen.

An Bequemlichkeiten fehlt es bei ihren Tours gleichzeitig auch nicht. Dank einem Weihnachtsgeschenks meines Nachbarns hatte ich kostenlose VIP-Tickets erhalten, die mir neben einem früheren Eintritt Zugang zu einem kleinen Museum verschafften, in dem die Gruppe diverse Mitbringsel unzähliger Konzerte zur Schau gestellt hat. Dies gewährt sogar einem kompletten Amateur der Musikgeschichte ein gewisses Verständnis dafür, wieviel diese vier Männer miterlebt haben.

Alles in allem muss ich dieses Erlebnis jedem Hard-Rock Zuhörer empfehlen. Man muss nicht mal jahrelanger Metalfan sein, die Athmosphäre in der Arena allein bringt einen beinahe schon in einen euphorischen Zustand. Und solange man keine Platzangst hat, ist es ein Erlebnis, das man so schnell nicht wieder vergessen wird.


 
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