Serien-Tipp: The English Game

Serien-Tipp: The English Game

England 1879: Fussball wird von den Reichen dominiert. Sie haben die Regeln erfunden, haben die Football Association (FA) gegründet, sie gewinnen jedes Jahr den Cup. Doch Arbeitermannschaften aus dem Norden beginnen, vom Titel zu träumen. In den kleinen Dörfern, in denen das Lebenszentrum die Fabrik ist, ist Fussball nicht nur ein Hobby, sondern eine Leidenschaft, eine Ablenkung vom strengen Alltag. Aber die Reichen möchten um jeden Preis verhindern, dass «ihr» Spiel von Arbeitern übernommen wird. Um den Titel zu gewinnen, wird auf beiden Seiten des Feldes nicht fair gespielt, doch wer wird den Pokal am Schluss in die Luft stemmen?

The English Game ist sowohl für Fussballfans wie auch für weniger Fussball-begeisterte eine Top-Serie zum «bingewatchen» während der Quarantäne. Konflikte abseits des Fussballfeldes wie Arbeiterstreiks und Frauenrechte stehen genauso im Mittelpunkt wie die Spiele. Es ist interessant zu sehen, wie sich Fussball von einer Freizeitbeschäftigung für Reiche zu dem Milliardengeschäft der heutigen Zeit entwickelt hat. Obwohl die Serie im neunzehnten Jahrhundert spielt, zeichnet sich dieser Wandel schon deutlich ab und man erfährt auch die Hintergründe. Die Serie basiert auf wahren Begebenheiten und wahren Personen, was zum befriedigenden Erlebnis führt, dass man die Charaktere googeln kann und sie wirklich das getan haben, was sie auch in der Serie tun! (Vielleicht bin ich die Einzige, die das toll findet, aber ich glaube andere Geschichtsnerds können mich verstehen…). Daran gebunden ist hingegen die einzige Kritik, die ich an die Serie habe. Da die Geschehnisse und die Personen natürlich dramatisiert sind, kann es zum Teil zu vielleicht nicht ganz akkuraten Bildern der Zeit führen (wie realistisch ist es im neunzehnten Jahrhundert, dass die Frau von Arthur Kinnaird, einer der Haupersonen, ihre Meinung ihrem Mann so deutlich sagen kann und generell in ihrer Ehe ziemlich gleichberechtigt scheint?). Doch ich vertraue Julian Fellowes, der die Serie geschrieben hat und unter anderem auch der Scriptwriter von Downton Abbey war, dass viel Recherche darin steckt und möglichst der Wahrheit und der Zeit treu geblieben wird. Jede Serie und jeder Film dramatisiert die Geschehnisse und das ist auch der Grund, warum wir sie lieben. The English Game ist definitiv eine Serie zum lieben und eine würdige Addition zu jeder Netflix-Liste!

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