Filmkritik «I, Robot» mit Will Smith
Ich glaube, für jeden Menschen existieren Filme, die man schon seit der Kindheit kennt und noch manchmal sieht, wenn man nichts Besseres zu tun hat. Letztlich ist unklar, ob man sich den Streifen noch reinzieht, weil dieser wirklich gut ist oder weil er einem mittlerweile ans Herz gewachsen ist. Solch ein Film ist für mich «I, Robot» (2004) mit Will Smith in der Hauptrolle.
Wie der Titel schon unmissverständlich offenbart, geht es um Roboter. Wir schreiben das Jahr 2035. Wenn immer möglich hat man Menschen durch Roboter bei der Arbeit ersetzt. Das grösste Entwicklungsunternehmen U.S. Robotics stellt immer wieder neue Robotermodelle auf den Markt, bei welchen jedes neue Modell «intelligenter» als das vorherige ist (bei der Definition von künstlicher Intelligenz scheiden sich die Geister) und immer mehr mit menschenähnlichen Attributen wie Gesichtern, die mir ehrlich gesagt in Kindesjahren Albträume beschert haben, ausgestattet wird. Jedoch wird, kurz bevor das neueste Robotermodell auf den Markt kommt, ein hochrangiger Mitarbeiter des Konzerns, der Steve Jobs der Roboterentwicklung, tot aufgefunden. So kommt der griesgrämige, sarkastische Polizist Spooner ins Spiel, als er diesen augenscheinlichen Suizid untersuchen muss. Als einer von wenigen, welche den Robotern trotz den eingebauten Three Laws of Robotics, die ein sicheres Verhalten gegenüber Menschen garantieren, misstrauen, kommt er regelmässig mit Leuten in Konflikt, einschliesslich mit seinem Vorgesetzten, als er einen Roboter des Mordes am Roboterentwickler bezichtigt. Zudem lauert eine grosse Gefahr zusammenhängend mit den neuen Robotermodellen, die eine Zerstörung der Menschheit bedeuten könnte….

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Dieser Streifen basiert sehr lose auf Isaac Asimovs Kurzgeschichtensammlung, die sich mit
der künstlichen Intelligenz und Ethik in Bezug auf Roboter auseinandersetzt. Erwähnenswert ist auch, dass Asimov die drei Gesetze der Robotik erfunden hat. Er könnte also als der Philosoph der Robotik bezeichnet werden.
Leider wird in «I, Robot» die tiefgreifende Debatte um die künstliche Intelligenz oberflächlich behandelt. Man sollte also nicht einen intellektuellen, kritischen Film erwarten. Ansonsten wird man enttäuscht sein. Nichtsdestotrotz kann man mit «I, Robot» einen soliden Actionfilm geniessen, der mit guten Spezialeffekten und ohne Längen (etwas, das nicht viele Filme von sich behaupten können) den fehlenden Tiefgang kompensiert.
Und wer weiss, vielleicht macht ihr euch einmal Gedanken über künstliche Intelligenz? Ich würde auf jeden Fall empfehlen, mal einen Blick auf Isaac Asimovs Geschichten zu werfen, und natürlich auch auf «I, Robot».
Dieser Film und die Kurzgeschichten Isaac Asimovs sind in der Mediothek erhältlich.
I, ROBOT. USA, D 2004. Science-Fiction-Film von Alex Proyas. Mit Will Smith, Bridget Moynahan und Shia LaBeouf.